Massenheim im Ländche

Neues -  und - Altes was man wissen sollte - in Massem

Aktuell ist, dass vor einiger Zeit eine Feier ins Haus stand!
Dazu also etwas Info über unsere Geschichte.

Hier nochmal für ALLE teils als Ergänzung.

Der Name - Massenheim
Masenheim = Massynheim. Womöglich aus Mansenheim, nach Mansen (Hofgut) entstanden.
Möglich aus dem keltischen — Masano = Bach.

 

Denn Kelten lebten bekannter Weise hier vor den Germanen. Und auch  der Keltenfürst aus dem Glauberg hat seine Fühler bis hierher ausgestreckt.

 

Massenheim, urkundliche Ersterwähnung im Jahr 819 (s. Zeittafel bzw. Chronik), steht auf altem Siedlungsgebiet. Ausgrabungen und Funde belegen eine 7.000-jährige Besiedlung.

 

Massenheim gelegen im „Ländchen“. Das „Ländchen“; (nicht

 „Blaues Ländchen“), - Überbleibsel aus dem ehemals 15 Gemeinden umfassenden - Königssondergau, - den Karl der Große für sich beanspruchte, ist ein Sprachgebilde und keine historische Bezeichnung.

Entstand zur Preußen bzw. Nassauer Zeit.

Aber schon lange bevor die Franken sich, rd. 400 n. Chr., auf den besonders fruchtbaren Böden hier ansiedelnden, hatten schon nachweislich die Kelten-Römer und viele germanische Stämme sich hier an alten Verbindungs- und Durchmarschstraßen eingerichtet.

 

Wechselnd im Besitz von Kaiser und Erzbischöfen-, Gaufürsten-, Landesherren-, Landgrafen-Herzogtümern und der Preußen gehört Massenheim seit 1977 zu Hochheim.

Dazu ein paar Anmerkungen und Feststellungen im Rückblick und Gegenwart.
Bei der Gebietsreform, wie bekannt und auch schon irgendwo erwähnt, wollte uns niemand. Wenn, Wicker nicht zwischen Flörsheim und uns gelegen hätte, wäre eine Alternative schon gewesen, denn es gab da alte Verbindungen zu Metzger - Handwerksbetrieben, Zimmergeschäften, Bau- und Brennstoffgeschäften und und und.
Wir, allgemein liegen bei der ICQ-Verteilung, welches ein gewisses Gefälle von Nord nach Süd wohl haben soll,  ja dann in gleicher Höhe.
Die paar Meter, welche die Hochheimer weiter südlicher liegen, fallen nicht soo ins Gewicht. Aber der Main, der schützt und verhindert wie jetzt bei Corona. Von einer Seite also nicht zugängig hat im Augenblick mal ein Vorteil, aber in all den Jahren davor habe ich mich schon gewundert wie eingeschränkt da oft gedacht wurde und auch noch wird.


 Massenheim im blauen Ländchen ?

Das „Blaue Ländchen“, das nicht blau war.

Immer wieder hören wir, besonders von älteren Ländchens-Leuten, dass sie vom „Blauen Ländchen“ reden und sprechen. Das ist schlicht gesagt falsch und wird 1934 von dem Heimatdichter Rudolf Dietz in der Zeitung - Heimat und Scholle - nachstehend belegt.

Also das „Blaue Ländchen“ mit dessen Beinamen immer wieder - auch in unseren Zeitungen - unser Ländchen unberechtigterweise geschmückt wird, ist die Katzenellenbogener Gegend, der sogenannte „EINRICH“.

In der Gegenreformation um 1600 wurde besonders das Kurmainzische von den „Ketzern“ gesäubert und Hunderte von Familien, besonders Lorscher „Blau-Färber“ zogen ins evangelische Hessische, in das - Katzenellenboger Land. Vielleicht gab dieser Umstand dem Katzenellenboger Ländchen seinen „blauen“ Namen.

Auch der nassauische Schimpfname „BLOOKOPP“ im Gegensatz zu „KREUZKOPP“ hängt wohl damit zusammen (dieser Begriff ist älteren Massenheimern in den Auseinandersetzungen mit Wickerern noch bekannt. Hier waren es die„Lutterköpp“ und die Wickerer, die "Kreits- Kreuzköpp“).

Die Unterscheidung ist in einer konfessionellen Begebenheit begründet. Massenheim und Umgebung blieb von einer Gegenreform durch Kurmainz verschont und blieb, wie es war, - evangelisch.

In Kurzform die Geschichte des Ländchens:

Das „Blaue Ländchen“, das nicht blau war.

In Kurzform die Geschichte des Ländchens:

768 – 1173 eingebettet im Königssundergau, mit Gerichtssitz im Saalhof in Wisibada

1173 –1492 Das Ländchen wird verkleinert und kommt an die Grafen von Eppstein mit Gerichtssitz in Mechthildshausen. (Königsstuhl = Mechtildisstuhl genannt, mit Galgen)

1492 – 1803, Das Ländchen geht an das Haus Hessen Cassel, ab 1624 an Hessen-Darmstadt mit Amt Wallau

1803 – 1866, Das Ländchen, geht nochmals verkleinert an das Herzogtum Nassau als eine der kleinsten Enklaven

      Ab 1866 - kamen wir zu den Preußen  

Massenheim   Dieter Jung.


Und Rudolf Dietz stellte fest:

Wenn ein „Hargeloffener“ samstags abends in Medenbach oder Nordenstadt oder Massem seinen Schoppen „Eppelwein“ getrunke hat, bildet er sich ein, er habe im „Blaue-Ländchen“ seinen Durst gelöscht.

Noch schlimmer ist's, wenn er sechs Gläser ganz vorzüglichen Hohenastheimer in Auringen „do hinne beim Gärtner“ gehowwe hat und auf dem Nachhauseweg ganz selig von einem guten Tropfen im blauen Ländchen spricht.

Denn Auringen liegt nicht bei Kemel, hat aber auch zu unserem „Ländchen“ nie gehört, sondern war von jeher Alt Nassauer Besitz. Erst bei Auringen beginnt die „Ländchesgrenze“.

So vor Jahren Schriftsteller, Heimatforscher Rudolf Dietz.


Jetzt wie angedeutet zu neuen Erkenntnissen. Hier:

Aus unserem "Besten Stück", - die Übersetzung der Urkunde zu Massenheim aus 820.




Zu der Zeit als sich die beiden Übersetzer an ihr Werk machten, war das Wort Villa ja eigentlich ein Einzelgebäude mit, so kann man sagen, - stattlicher Ausstrahlung.

Die Übersetzung Villa als Dorf war in deren Zeit sicher richtig. Die Franken hatten dieses Wort zu ihrer Zeit sehr wahrscheinlich aus dem Römischen übernommen, wo es ja auch ein landwirtschaftliches Gehöft bedeutet.
Doch zurzeit der Erstellung dieser Urkunde war Villa abgeleitet ein - Königsgut, also, ein Hofgut, das in königlichen Besitz war.

Zwischenzeitlich hatten wir sogar an eine "Pfalz" gedacht, weil wir dies in dem Buch von Wilfried Schneider (Baustilkunde) so entnommen hatten, aber Rückfragen bei dem Autor und Nachforschungen bei namhaften Fachleuten wie Gauert, Zotz und Binding haben ergeben, dass dem nicht so ist. Bestenfalls lässt sich ein - Zwischenstopp auf dem Weg nach Frankfurt - herausschlagen.

Ganz unlogisch wäre es wieder nicht. Unser Ort lag auf halbem Wege zwischen Ingelheim und Frankfurt. Also eine Tagesreise nach beiden Seiten bedeutete Rastmöglichkeit für den ganzen Tross.

Wir werden da wohl am Ball bleiben, denn Vermutungen, dass noch Bauteile aus jener Zeit im Massemer Untergrund zu finden sind, sind wahrscheinlich und im Blick.

Etwas geht aus der Urkunde gesichert hervor, - dass es eine  - Waldgemeinde - war.

Funde bei den Knochen des  "Ersten Massemers" - siehe - weiter vorn belegen dies, denn an den Steinfunden befinden Spuren von Pilz-Myzelien, wie sie im Waldboden vorkommen.

So wird wohl unser Beitrag zu Karl dem Großen und den Karolinger und Ingelheim, die Versorgung mit Lebensmitteln und alles zum Leben benötigten gebraucht wurde, beschränkt bleiben. Vorerst aber immerhin!






 



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